AYCR 2022

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AYCR (All You Can Row)

Die lange Wartezeit auf das AYCR-Event ist vorbei. Wie so viele anderer Veranstaltungen war auch das AYCR (All You Can Row) von der Corona-Pandemie betroffen. Am 25.05.2022 ist es nun wieder so weit. Es darf den ganzen Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gerudert werden. War in 2019 der hohe Wasserstand von 650cm am Pegel Maxau die Sorge so in 2022 der krasse Gegensatz. Bis 3 Tage vor dem Start lag der Pegel nur bei 450cm. Weniger Strömung gleich weniger Geschwindigkeit. An den anderen Pegeln auf der Strecke das gleiche Bild. Das wird schwer werden. Die Organisation war wieder einmal überragend. Es wurde alle getan um die Ruderwilligen bestens auf den Tag der Leiden vorzubereiten. Für Zuschauer und Fans gab es erneut die Möglichkeit Live via "Racemap" die Boote auf dem Wasser zu verfolgen.

Unsere Anreise begann am Freitag mit der Fahrt nach Mainz. Von dort aus ging es bei strömenden Regen und Wind mit dem Shuttle zurück nach Karlsruhe. Neben Schlafplatz vorbereiten, das Boot suchen und tunen das wichtigste - die Stärkung für den nächsten Tag mit Steak, Rote und Salat.
Um 22:30 Uhr lagen alle in ihren Schlafsäcken und versuchten trotz der Geräuschkulisse etwas zu schlafen. Um 03:45 Uhr und für die Langschläfer um 04 Uhr klingelt der Wecker. Nach gefühlten zwei Stunden Schlaf machen sich Elke, Bodo und ich auf zum Frühstück. So richtig wirklich Hunger hat jedoch keiner um die Uhrzeit. Inzwischen ist es kurz vor 5 Uhr und die Aktivitäten verlagern sich auf den Bootsplatz und den Steg. Erster auf dem Wasser ist Christoph Stephan mit seinem Trimmi. Unser Boot liegt noch in der Halle. Mit einiger Überredungskunst gelingt es uns die davor liegenden Mannschaften uns zu helfen nach vorne zu kommen. Um 05:22 Uhr heißt es dann "Mannschaft stößt ab". Mit Bodo am Schlag, Elke im Bug und ich am Steuer geht es um 05:26:16 Uhr los auf die lange Reise. Die Sonne steht noch tief und versteckt sich hinter den Bäumen. Die Temperatur ist noch sehr angenehm.  

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Knapp 20 min. später lassen wir den 3km lange Hafen hinter uns und fahren raus in die Strömung. Mit Schlagzahl 19 und 1:45 min auf 500m geht es flott voran. Die ersten Frachter und Kreuzfahrtschiffe begleiten uns talwärts. 

Nach 68km und 4 Stunden und 30 Minuten im Boot der erste Landgang. Es gibt so leckeren Schoko-Bananen-Kuchen. Um den nachfolgenden Booten ebenfalls ein Anlegen am Steg zu ermöglichen nehmen wir ein paar Stücke mit. Kurz nach dem Steg beginnt die 3km lange "Schachtel". Hier kann es sehr viele und gefährliche Wellen geben. Wir kommen gut durch und passieren kurz darauf die Neckarmündung. Weiter geht es nach Worms. Auf der Höhe Ibersheim, 10km nach Worms, haben wir die 100km geschafft und 7 Stunden und 10 Minuten unterwegs. Sind die 200km noch möglich? Die Sonne scheint ohne Gnade vom Himmel. Nur ab und zu verdeckt eine Wolke für ein paar Minuten die Strahlen und es wird angenehmer. Wir kommen in das Einzugsgebiet von Mainz. Alle 2 Minuten fährt ein "großes" Motorboot mit Vollspeed an uns vorbei. Wind und Wellen sorgen für ein mächtiges auf und ab. Highlight ist das Speedboot welches mit seinem 8-Zylinder-Motor an uns vorbeifliegt und kilometerlang zu hören ist. 

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In Mainz legen wir nach 11 Stunden zum zweiten Landgang an. Nur kurz auf die Toilette und weiter geht es. Laufend kommen und gehen die Boote. Es herrscht Hochbetrieb am Steg und der ein oder andere Kollege wirkt gereizt. Noch 26km bis Bingen und weitere 13km bis Bacharach. Wir verschieben die Entscheidung noch auf einen späteren Zeitpunkt. Auf der Höhe Ingelheim ist es dann soweit. Aufgrund der Hitze und der fortgeschrittenen Zeit entscheiden wir uns erneut in Bingen die Fahrt zu beenden. Das sind noch "lange" 10km.

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14 Stunden und 174km später geht ein anstrengender Rudertag zu Ende. Jeder hat 10.000 Ruderschläge gemacht freut sich auf ein bisschen Ruhe für die Hände. Das Warten auf die 200km geht weiter. 

Frank Maschkiwitz