AH Wanderfahrt 2016 Bodensee

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Zwischen 5. und 11.Mai 2016 fand die diesjährige AH-Wanderfahrt des RVE statt. Anstelle Flusswandern waren Ausfahrten auf dem Bodensee geplant. Hans-Reinhart Strehler organisierte in bewährter Weise diese Fahrt. Nachdem Boote und Zubehör am Mittwoch abend verladen wurden, gings am Himmelfahrtsmorgen mit einem Kleinbus los. Das gewählte Ziel hatte zwei Vorteile: Die Anfahrtsstrecke war kurz und – trotz eines Staus oberhalb von Überlingen - noch so, dass die beiden Boote "Schwaben 2" und "E. Engel" vormittags ruderbereit geriggert werden konnten und auch für ein Vesper Zeit war.

Teilnehmer waren für die ganze Woche: Hans-Reinhart Strehler,FL, Uli Beh, stv. FL, Achim Lempart, Klaus Berkemer, Heinz Kleemann, Manfred Gietz und Wolfram Strehler.
Für das verlängerte Wochenende zwischen 5. und 8. Mai. : Manfred Strutz, Ralf Stybalkowski, Hans-Jürgen Eberhardt und Ralf Stürner.

Die Boote lagerten wir beim RC Bodan in Überlingen – vielen Dank für den freundlichen Service. Das Standquartier für die Mannschaft war das Hotel garni Alpenblick, eine gute Unterkunft mit kurzem Weg zum Ruderclub. Wir war bestens informiert über eine Wetter-App, die die ganze Woche bestes Wetter prognostizierte. Das hob die Stimmung, sorgte aber auch dafür, dass das Bodenseeufer an diesen Tagen sehr gut besucht war und für unsere Gruppe Reservierungen in Restaurants schwierig wurden. In den Restaurants Krone, Ochsen und Spitalkeller konnten wir dann die nächsten Tage zu Abend essen.


Die alten Herren beim 

Abendspaziergang in Überlingen

Neu war für die meisten Ruderer das empfohlene Tragen von Rettungswesten während der ganzen Ausfahrt. Hans-Reinhart verwies dazu auf die Bodensee- Schifffahrtsordnung, die seit 2014 eine allgemeine Rettungswestenpflicht auch für Paddler und Ruderer vorschreibt (BSO Art. 13.20). Pflicht ist das Mitführen dieser Rettungsmittel ab 300 m Entfernung vom Ufer. Hans-Reinhart empfahl uns aus Sicherheitsgründen, die Weste bei allen Ausfahrten zu tragen. Da die neuen Rettungswesten erst durch Auslösen aufgeblasen werden, sind sie leicht und flach und stören nicht oder kaum während des Ruderns.

Donnerstag, 5. Mai:

Nach dem Aufriggern und Vespern ruderten wir von Überlingen seeaufwärts bis kurz vor Meersburg, vorbei am Campingplatz Maurach, wo schon in den siebziger Jahren Pfingstlager des RVE stattgefunden haben, weiter entlang am Kloster Birnau mit seinem Weinberg und an den Pfahlbauten in Unteruhldingen. Die gesamt Strecke betrug 21 km, während der Rückfahrt frischte der Wind leicht auf.

Freitag, 6. Mai:

Das Wetter war wie angekündigt, daher fuhren wir über den Überlinger See nach Dingelsdorf, machten einen Abstecher an Litzelstetten vorbei in die Mainauer Bucht, fuhren wieder über Dingelsdorf und die Landspitze mit dem Campingplatz Clausenhorn (ebenfalls Standort früherer Pfingstlager des RVE) über Wallhausen an der (vom Land gesperrten) Marienschlucht vorbei nach Bodman.

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Dort machten wir Mittagspause, eh wir über Ludwigshafen, Sipplingen nach Überlingen zurückfuhren, insgesamt 34 km. Manfred Strutz hat in seinem Fundus immer einen 10-Gabelschlüssel dabei – bei dieser Ausfahrt erwies er sich endlich mal als nützlich. Zu Abend aßen wir gemeinsam mit Manfred's‘ Ehefrau sowie Fritz Schiller mit Gefährtin, die in Immenstaad einige Urlaubstage verbrachten.

Samstag, 07. Mai:

Von Überlingen hinüber zur Mainau, weiter nach Konstanz, durch den Konstanzer Trichter ein Stück den Rhein abwärts bis in das schweizerische Gottlieben und dieselbe Stecke zurück, insgesamt 40 km bei sommerlichem Wetter und wenig Wind. Das Preisniveau der Schweiz:
Die Stange Bier (0,3 l) kostet ? mangelnde Verfügbarkeit von € in der Schweizer Gastronomie mit eingepreist - dort 5 €.


Das Bier erfrischt trotzdem, serviert wurde ja auch direkt auf dem Wasser an der Kaimauer. Was für ein Service!

Da am morgigen Sonntag sich 4 Ruderer aus der Gruppe verabschieden würden, nutzte unser Ehrenvorsitzender Manfred Strutz beim Abendessen die Gelegenheit, Hans-Reinhart für die Organisation dieser und vorangegangener gelungener Fahrten zu danken und sich vom Wanderrudern zu verabschieden. Die Wehmut war unüberhörbar, aber, so Manfred, einmal müsse Schluss sein und immer nur steuern wolle er auch nicht; dem Rudern auf dem Neckar werde er treu bleiben.

Sonntag 08. Mai:

Von Überlingen über den See nach Dingelsdorf zum Teufelstisch. Den hatten wir bereits am Freitag links liegen lassen – er befindet sich nach Wolframs klarer Recherche 800 m nördl. von Wallhausen, bei Koordinaten: Breitengrad 47,75376° und Längengrad 9,125121°, markiert mit Seezeichen 22 (Weiteres s. Wikipedia Teufelstisch). Weiter zur Mainau, den See wieder gequert und an Unteruhldingen und Meersburg vorbei nach Hagnau.


Direkt über dem Teufelstisch
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Vorbei an Meersburg
In Hagnau erwartete uns ein zuverlässiger Landdienst zur Mittagspause. Nach dem Vesper gings wieder entlang des Seeufers zurück nach Überlingen, insgesamt 41 km. Trotz recht frischem Seewasser waren schon die ersten Badenden zu beobachten. Nachmittags böiger Wind, der zur Rückfahrt nach Überlingen den See doch mit Wellen „garnierte“.
An diesem Abend hatten wir mit der Platzreservierung - mit nur 7 verbliebenen Ruderern - mehr Glück. Im Biergarten vom Hotel „Ochsen“ im Zentrum von Überlingen ergatterten wir noch einen freien Tisch zum Nachtessen.

Montag, 09. Mai:

Unsere Proviantreserven sowie das Trinkbare musste aufgestockt werden. Noch vor dem Ablegen wurde die Mannschaft damit versorgt. Erstmals benutzten die 5 Ruderer einen Bootswagen, um den schweren Kahn „Schwaben II“ ins Nass zu transportieren. Wir unterbrachen die Tagestour wiederum am Strand des Surfervereins Hagnau. Danach ging es weiter über die ruhige See bei strahlendem Sonnenschein über Immenstaad nach Friedrichshafen.
Am Ufer beim Campingplatz Immenstaad wartete unser Ruderkamerad Fritz Schiller auf uns, mit Mirzel campten sie dort im Wohnwagen schon einige Tage lang. Wir meldeten uns für einen Kurzbesuch bei ihnen für den nächsten Mittag an.
Im Ruderclub Friedrichshafen lagerten wir unser Boot für eine Nacht. Die Genehmigung dafür holte sich Hans-Reinhart telefonisch ein, denn es war kein Vereinsmitglied am Bootshaus aufzutreiben. Gottlob war die Gartenpforte zum Passieren unverschlossen. Mit dem Bus fuhren wir nach Überlingen zurück. Das Abendessen nahmen wir im Birnauer Oberhof im Gartenrestaurant ein. Eine malerische Kulisse mit Blick auf den See und auf die Klosterkirche beeindruckte uns. Wir hielten es dort bis 22.30 Uhr aus. Der Halbmond blinzelte uns verschmitzt zu.

Dienstag, 10. Mai:

Von Friedrichshafen aus stachen wir in eine rauere See. Wegen der überwiegend höheren Wellen mussten die Ruderer ihre Blätter oft hoch abscheren. In Immenstaad überraschte uns Fritz Schiller mit einer reichlich gedeckten Tafel. Er hatte beim Camping-Koch "Knusprige halbe Hähnchen mit Pommes und Salat" für alle von uns bestellt. Manfred und Helga Strutz kamen auch hinzu. Nach zusätzlich Kaffee und Dessert verließen wir nach zwei Stunden Aufenthalt die gastliche Stätte. Vielen Dank lieber Fritz und liebe Mirzel für eure Verwöhnung.
Inzwischen hatte sich der See etwas beruhigt. So erreichten wir rasch Überlingen (Tages-Km: 37). Abendvesper nahmen wir im Hotelgarten ein, denn die Nahrungs-reste mussten vertilgt werden; es war eine lauschige und gesellige Runde.

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Mittwoch 11. Mai:

Am letzten Tag ruderten wir nochmals auf dem Untersee; diesmal nach Sipplingen und zurück (17 km). Von oben grüßten uns wieder zwei Zeppeline, die täglich ihre Besichtigungsrunden über den Bodensee zogen.
Unsere siebentägige „Vatertagstour“ auf dem größten deutschen Binnensee, dem sog. „Schwäbischen Meer“, war beendet. Nach der Reinigung, dem Abriggern und Verladen der Boote ging es heimwärts. Alle Ruderer waren über den Verlauf dieser sonnigen AH-Fahrt sehr zufrieden. Gesamt-Ruderstrecke: 221 km.


Bericht: Ralf Stürner & Heinz Kleemann
Fotos (--> Fotoalbum): Wolfram Strehler