Ehrung der 1000km-Sieger beim AYCR und AllerEiligenRudern
Den AYCR-Wettbewerb gibt es seit 2012. Dieses Jahr gab es die ersten Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die es in den letzten 7 Jahren auf über 1000km geschafft haben. Eine tolle Leistung, welche mit einen Kristallwürfel mit Hologramm seitens des Veranstalters geehrt wird.
Mit 6 Teilnahmen und 1048 km hat sich Elke dieses Jahr diesen Preis errudert – herzlichen Glückwunsch.
Die Preisverleihung fand am 01.11.2019 in Karlsruhe beim Rheinklub Alemannia statt. Nicht jedoch, wie es sich gehört vorher gerudert zu haben. 9 Männer und eine Frau folgten der Einladung und gingen mit zwei Booten aufs Wasser.
Die Bootseinteilung sah vor, dass die 4 anwesenden 1000 km-Gewinner mit einem ortskundigen Ruderer aus Karlsruhe eine Bootsbesatzung stellten. So ging es um 10:00 Uhr aufs Wasser. Ausgemacht war, dass 3 Stunden flussaufwärts gerudert wird und es danach wieder zurück zum Ausgangspunkt geht. Gerechnet wurde mit einem Schnitt von 5 km/h flussaufwärts und 15 km/h flussabwärts. 30 km sollten es schon werden.
Mit dem kurz zuvor geprüften Pegelstand ging die Order an die Obmänner – die Buhnen dürfen / können überfahren werden. Mit Detlef und WD übernahmen sehr erfahrene Rheinruderer die erste Steuerstrecke. Eine Erleichterung der anderen Besatzungsmitglieder war schon zu spüren.
Auf den ersten 3km durch das Hafenbecken drehte das Champions-Boot nach ca. 1,5km schon um. Wie sich später herausstellte wurde ein Teil des Gepäcks am Steg vergessen. Kameradschaftlich wie wir sind drehten wir ebenfalls um.
20m vor dem Hafenausgang hieß es dann „Ruder – halt“. Die letzte Möglichkeit sich noch von Kleidungsstücken zu trennen so der nächste Hinweis des Steuermannes. Da sich meine drei Mitruderer bis aufs T-Shirt entkleideten entschloss ich mich kurzerhand auch eines meiner beiden langärmeligen Shirts auszuziehen. Muss wohl sehr anstrengend sein gegen den Strom zu rudern!
Auf den ersten Kilometern sind die beiden Boote noch eng beieinander. Nach 5 Flusskilometern biegen wir in den Auer-Altrhein ab um den ersten Steuermannswechsel vorzunehmen. Das andere Boot zieht weiter stromaufwärts.
Wieder in der Strömung wird es immer trüber und feuchter. Die Fahrt über die Buhnen lösen kurzzeitige veränderte Bewegungsabläufe aus. Der Druck an den Skull lässt durch die Strömung schlagartig nach und baut sich nach 3-4 Schlägen wieder auf. Eine Erfahrung die ich auf den bisherigen Wanderfahrten geschweige auf unserer Hausstrecke noch nicht hatte.
Der zweite Wechsel sollte am Ende des Goldkanals am Übergang zum Baggersee erfolgen. Am Ende des Baggersees befindet sich auch das Bootshaus des Rastatter Rudervereins. Nach zwischenzeitlicher Erleichterung einiger Besatzungsmitglieder wurde der Steuermannswechsel auf später verschoben. Wir wollten in den verbleibenden 40 Minuten noch weiter stromaufwärts um noch ein Stück die Murg hinauf zu rudern.
Vom Hauptstrom aus in die Murg hinein verändert sich das Wasser von „blau“ auf „braun“. Die Murg entspringt im Schwarzwald und die Färbung wird durch den Torf hervorgerufen. Nach zwei Kilometer hieß es dann „Ruder – halt – Blatt ab und Backbord stoppt. In der Zwischenzeit hat auch der Nieselregen an Stärke zugelegt. Ich klettere aus dem Bug nach hinten zum Steuerplatz. Zum Glück gibt es für den Steuermann eine vorgewärmte Jacke.
Wie erwartet verläuft die Rückfahrt flotter und ruhig. Drei Frachter kreuzten unseren Weg und mit 3:10 min. auf den Kilometer erreichten wir nach gut einer Stunde wieder die Einfahrt in den Hafen.
Knapp 500m vorm Steg erblickten wir nach langer Zeit auch das andere Boot, welches bereits am Steg angelegt hatte. Erstaunlich, dass beide Boote bis auf 100m genau die gleiche Strecke zurückgelegt haben und schlussendlich nach 46,2 bzw. 46,3 km die Fahrt beendeten.
Das Reinigen und Aufräumen der Boote wurde schnell erledigt. Nach einer warmen Dusche gingen wir zum gemütlichen Teil der Veranstaltung mit selbstgebackenen Kuchen, Kaffee und Tee über.
Gewinner der Kristallkugel, v.l.n.r. Elke, Detlef, Jens, Thilo
Die nächste Kristallkugel wird für den RVE wohl frühestens in 3 Jahren erreichbar sein.
Frank Maschkiwitz