Freundschaftswanderfahrt Regensburg 2018
In den ersten Wochen des Jahres erreichten uns die ersten Informationen für ein weiteres Wochenende im Kreise der "Freundschaftswanderfahrer". Bernhard hat sich dankenswert als "Sprachrohr" zur Verfügung gestellt und fleißig mit Sebastian und Markus aus Regensburg kommuniziert.
Der Aushang am Schwarzen Brett füllte sich in kürzester Zeit mit Interessenten - selbstverständlich im weiteren Verlauf genderneutral wiedergegeben - für das Wochenende vom 29.06. bis 01.07.2018. Als Ziel für die diesjährige Ausfahrt wurde neben der Donau auch die Naab genannt. Die Naab, der größte linke Nebenfluss der Donau oberhalb von Wien, hat keine 2 km von den Regensburger Rudervereinen entfernt seine Mündung in die Donau. Nach Meldeschluss standen 16 Personen aus Esslingen auf der Liste. Fast wie von selbst bildeten sich in den folgenden Wochen die Fahrgemeinschaften um sich mit den Ruderinnen und Ruderern aus Rapperswil-Jona und Tübingen in Regensburg zu treffen. So fuhren am Freitag 29.01.2018 ab 11:00 Uhr in regelmäßigen Abständen die Autos in Richtung Oberpfalz los. Die Verkehrslage meinte es gut mit uns und der für 16:00 Uhr geplanten Ausfahrt stand nichts im Wege.
Je nach Ankunftszeit der anderen Vereine gingen die Boote - vom Dreier bis zum Achter - aufs Wasser und ruderten zur Eingewöhnung ein paar Kilometer stromaufwärts. Pünktlich um 19:00 Uhr machte sich die 30-köpfige Gruppe auf den Weg in die Stadt zum Essen.
Im Cafe unter den Linden - Brotzeit & Schnitzel im Biergarten genossen wir den schönen Abend. Es gab sogar eine spezielle "Freundschafts-Wanderfahrt 2018" Speisekarte. Neben den Highlights von der ersten Ausfahrt Ingolstadt - Regensburg gab es viele weitere Erzählungen und Erfahrungsberichte der letzten Zeit. Gegen 22:00 Uhr wurde der Rückweg angetreten um sich mit einem Absacker auf den nächsten Tag vorzubereiten. 40 Kilometer, wo von jeweils die Hälfte der Strecke auf beiden Flüssen stromaufwärts gerudert wurde, standen für den Samstag auf dem Programm.
Kurz nach 7:00 Uhr fingen die beiden Organisatoren Sebastian und Markus mit der Zubereitung des Frühstücks an. Nach und nach gesellten sich weitere Teilnehmer dazu um sich für die Fahrt zu stärken. Um 9:00 Uhr war es dann soweit und wir versammelten uns vor der Bootshalle. Markus hat sich im Vorfeld Gedanken zur Mannschaftsaufteilung gemacht. Es galt nun die 7 Boote möglichst gut durchmischt zu besetzen. Dazu hat er 7 Obleute definiert, denen er die Teilnehmer nach Vereinen sortiert gegenüberstellte. Die ersten Bemerkungen "Das ist ja beinahe so wie in der Schule, wenn es um die Wahl der Mannschaften im Sport ging" blieben nicht aus.
Nach und nach brachten die Mannschaften ihre Boote ans Wasser und ruderten in Richtung Naab los. Bis zur Mittagspause auf dem Campingplatz Distelhausen galt es das Wehr in Pielenhofen zuerst berg- und anschließend wieder talwärts zu überwinden. Der Wendepunkt der Strecke befand sich kurz vor dem nächsten Wehr in Heitzenhofen. In diesem Bereich war trotz des aktuell niedrigen Wasserstandes doch eine nicht zu unterschätzende Strömung vorhanden. Sehr interessant auf Wanderfahrten mit Teilnehmern aus mehreren Vereinen sind die auch die unterschiedlichen Kommandos für Starten, Stoppen, Wenden und Anlegen.
Kurz vor der Pause dann zum zweiten Mal das Umtragemanöver am Wehr in Pielenhofen. Da sich die Anlegestelle im Oberwasser direkt an der Verengung in den Seitenarm befindet herrscht dort eine stärkere Strömung. Zum sicheren Anlegen wurden die Boote zuvor gewendet und die letzten 100m rückwärts zurückgelegt. Kurz nach passieren der Anlegestelle ging es mit 3-4 kräftigen Schlägen gegen den Strom ans Ufer. Auf diese Weise gelangten alle Boote mit vereinten Kräften wieder ins Unterwasser. Rechtzeitig zur Mittagsrast zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Bei Sonnenschein und strahlend blauem Himmel genossen wir diverse Kaltgetränke und speisten vorzüglich.
Auf den letzten 13 Kilometern zog sich das Feld der Boote auseinander. Dies sorgte für Entspannung an den Stegen. Im Handumdrehen versorgten die Mannschaften Boote und Skulls. Markus, der für diesen Tag auf das Rudern verzichtete, hatte in der Zwischenzeit den Grill vorbereitet und der markante Geruch von Holzkohle verbreitete sich auf dem Platz. Zu Fleisch und Wurst gab es viele Salate und weitere Leckereien. Ein perfekter Tag.
Die Vereine bedankten sich bei Sebastian und Markus für die hervorragende Organisation und es wurden auch einige Geschenke überreicht. Kurzentschlossen stellte sich der RVE für die Durchführung der nächsten Freundschaftswanderfahrt zur Verfügung. (Alle die dabei waren wissen welche Leistung dahinter steckt und können sich schon einmal Gedanken zu Aufgaben machen :-)).
Gegen Mitternacht machten sich die letzten Tapferen auf den Weg zum Nachtlager. Für Sonntag stand "Early Bird Rudern" auf dem Programm. Das hieß in diesem Fall: Um 9:00 Uhr sind die Boote wieder in der Halle! Also 6:00 Uhr aufstehen und nach erst nach dem Rudern ein kurzes Frühstück.
Die Auswahl der Boote in den zwei Vereinen ist riesig. Neben einem Renn-Doppelvierer und Renn-Riemenachter entschied sich die 3. Gruppe zur Ausfahrt daher für einen Renn-Doppelachter. Erneut ging es bei sonnigem Wetter und bestem Wasser auf den Fluss. Auf dem Programm standen 12 Kilometer auf der Naab. Der Riemenachter lief zur Überraschung aller Beteiligten, die teilweise seit Jahren nicht mehr im Riemenboot saßen, sauber und ohne zu kippeln die wellenlose Naab entlang.
Nach Selbstüberschätzung des Steuermannes vom Doppelachter in Bezug auf die Platzbreite half zur Vermeidung bleibender Eindrücke nur die Idee der übereinandergelegten Turnschuhe zum darauf sitzen. Pünktlich um 09:00 Uhr befanden sich alle Boote wieder in der Halle. Zum Abschluss traf sich die Gruppe erneut in der Stadt zu einer Stadtführung. Aufgeteilt in zwei Gruppen erfuhren wir sehr viele interessante Sachen über Regensburg und vor allem seine Altstadt, die seit 2006 zum UNESO-Welterbe gehört.
An dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an Sebastian und Markus und ihren vielen Helfern. Wir erlebten drei wunderschöne und abwechslungsreiche Tage in Regensburg.
20.07.2018 / Frank Maschkiwitz
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