Jungfrauenfahrt 2024

Damenwanderfahrt07

Zur Vorbereitung der Damenwanderfahrt vom 3. - 6. Oktober hatte Elke organisiert, dass 3 Wanderruderboote von Esslingen nach Bad Cannstatt gerudert wurden. Am Sonntag vor der Damenwanderfahrt trafen sich Ruderneulinge und erfahrene Wanderruderer am Bootshaus und machten Schwaben 2, Helene Biedenbach und Engel startklar. Nach der Bootseinteilung und Infos über den Ablauf hieß es um 9:30 Fuß vom Steg. Nebelschwaden waberten über den Neckar, als sich die 3 Boote der Schleuse Oberesslingen näherten. Die 3 Obleute erklärten, wie der Schleusenvorgang vor sich geht und auf was man so alles achten muss. Zügig wurde auch die Schleuse Esslingen bewältig und die Steuerleute wechselten mit den Schlagleuten die Plätze. Die Sonne zeigte sich und zügig ging es voran, am Cannstatter Volksfest vorbei. Alle Ruderneulinge hatten gesteuert und einen Schleusenvorgang vom Steuerplatz aus erlebt, als die 3 Boote am Steg des Stuttgart-Cannstatter Ruderclub ankamen. Die Boote wurden auf der Wiese des Clubs abgelegt. Vielen Dank an alle für die Bootsüberführung.

Am folgenden Mittwochnachmittag trudelten die Damen der Jungfrauenfahrt so langsam ein. Insgesamt 15 Frauen aus ganz Deutschland trafen sich zu dieser Wanderruderfahrt. Großes Hallo und freudige Begrüßung von alten Bekannten, aber auch wir Neulinge wurden herzlich begrüßt und in die Runde einbezogen. Zum Auftakt hatte Elke eine Weinprobe auf der anderen Neckarseite organisiert und wir marschierten flott zur Zaiserei. Winzer Andreas Zaiß stellte uns seine Weine vor und erklärte vom Anbau in den Steillagen bis zur Kelterung alles rund um den Weinbau. Da Weinlese war konnten wir uns auch die verschiedenen Schritte anschaulich ansehen. Zum Vesper wurden wir dann in die Probierstube gebeten und konnten weitere edle Tropfen genießen. Der Heimweg war recht beschwingt und im RC angekommen machten wir uns mit unseren Schlafutensilien im Kraftraum breit, sehr zur Verwunderung eines noch trainierenden jungen Mannes, der dann aber recht schnell das Feld räumte.

Damenwanderfahrt03

1.Etappe von Cannstatt nach Besigheim (43km)

Zügig wurde gefrühstückt und zusammengepackt. Elke hatte farbige Zettel für die Bootseinteilung vorbereitet und im Losverfahren wurden die Mannschaften für die 3 Boote eingeteilt. Trotz Nebel und Nieselregen ging es zügig aufs Wasser, aber unser Tatendrang wurde bereits nach 3,5 km bei der Schleuse Hofen gestoppt. Wir mussten warten, bis ein Frachter kam, der Kapitän wollte uns eigentlich mitschleusen lassen entschied aber, dass es zu gefährlich sei, weil wir recht dicht an seinem Heck lagen. Also wieder raus aus der Schleuse und an der Bootstreppe den Schleusenwagen geholt. Doch Schwaben 2 war zu breit für den Wagen und Elke entschied noch mal mit dem Schleusenwärter zu telefonieren und ihm klarzumachen, dass dieser Weg für uns nicht möglich war, da wir sonst die Boote beschädigt hätten. Der Schleusenwärter ließ sich erweichen und wir konnten nach einem Passagierschiff in die Schleuse einfahren. Doch kaum waren wir an den Leitern, mussten wir wieder raus, da noch 3 Sportboote mit wollten. Also raus aus der Schleuse und wieder rein und dann ging es endlich nach unten. Für die ersten 3,5 km hatten wir 2 Stunden gebraucht. So konnte es nicht weitergehen, hatten wir doch an diesem Tag insgesamt 6 Schleusen zu bewältigen. Aber nach diesem Schleusenvorgang wurde es besser und wir kamen flott voran. Die angedachte Mittagspause am Marbacher Ruderverein fiel recht kurz aus. Wir hatten vorgesorgt und jede hatte ihr Vesper bereits morgens mitgenommen. Über viele Neckarschleifen, vorbei an den Steillagen der Felsengärten erreichten wir am frühen Abend Besigheim, legten die Boote an der Umtragestelle an Land und wanderten zur Pension an der Stadtmauer zu unserem Nachtquartier. WD, unser „Quotenmann“, hatte in seinem Auto die ganzen Gepäckstücke transportiert und auch schon ins 1. Zimmer getragen. Im Schnelldurchlauf wurde geduscht und durch Besigheims schöne Altstadt gegangen, damit wir noch einigermaßen pünktlich den reservierten Tisch im Restaurant Hirsch einnehmen konnten. Leckeres Essen und eine warme Stube trugen zu einer heiteren Stimmung bei und wir lernten uns näher kennen.

Damenwanderfahrt01

2. Etappe von Besigheim nach Bad Wimpfen (36 km)

Die Nacht in den Betten hatte uns gutgetan und wir starteten den neuen Tag frisch gestärkt. Auch heute mussten wieder einige Schleusen bewältigt werden und so wurde zügig, ohne viele Pausen, gerudert. An der Schleuse Horkheim aßen wir unsere Vesperbrote und ruderten nach Bad Wimpfen. Schon von weitem sah man die charakteristischen Türme der Stauferstadt und wir legten beim Ruderverein Bad Wimpfen an. Schnell waren die Boote auf der Wiese abgelegt und wir geduscht. Elke hatte um 17.30 Uhr eine Stadtführung durch Bad Wimpfen organisiert und wir erglommen im Eiltempo den Berg zur Altstadt. Die Stadtführerin erklärte uns viel über ihre Heimatstadt und zeigte uns die interessantesten Stellen der Stadt. Durchgefroren kamen wir bei unserer Abendeinkehr „Bollwerk Lounge“ an. Leider gab es weder heiße Getränke noch Suppen, weshalb sich die Stimmung kurz eintrübte, doch zu essen fand jeder etwas und bald ging es zurück zum Ruderverein. Rudern und die viele frische Luft machten uns recht müde und so schliefen wir bald in unseren Schlafsäcken ein.

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3. Etappe von Bad Wimpfen nach Eberbach (42 km)

Das Frühstück gab es an diesem Morgen in der Herrenumkleide und es ging etwas beengt zu. Doch viel Zeit hatten wir eh nicht, bald ging es wieder aufs Wasser. Die Silhouette von Bad Wimpfen begleitete uns noch eine Weile und nach der nächsten Schleuse ruderten wir am Schloss Gundelsheim vorbei. Hier ist die Grenze zwischen Baden und Württemberg. In vielen Kehren schlängelt sich der Neckar durch die bewaldeten Ausläufer des Odenwaldes. Immer wieder thront eine Burg als malerisches Fotomotiv über dem Neckartal. Bei Obrigheim kamen wir am abgeschalteten Kernkraftwerk vorbei. Am späten Nachmittag erreichten wir unser Ziel, den Kanuclub Eberbach. Trotz Kanu Steg brachten wir unsere Boote gut an Land und konnten unser Nachtlager im Gemeinschaftsraum des Kanuclubs aufschlagen, Heizung gab es leider nicht. Frisch geduscht machten wir uns auf den Weg zum Restaurant Krabbenstein, wo uns gutbürgerliche Küche erwartete. Der Abend wurde auch dazu genutzt auf die über 40-jährige Tradition der Jungfrauenfahrt anzustoßen und für das nächste Jahr einen Organisator der Damenwanderfahrt zu suchen. Trotz kaltem Schlafraum wurde noch ein gemeinsamer Schlummertrunk genommen.

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4. Etappe von Eberbach nach Heidelberg (34 km)

Wieder einmal waberten Nebelschwaden über den Neckar, als wir uns zur letzten Etappe aufmachten, doch der Nebel lichtete sich bald. Wieder wechselten sich bewaldete Hänge mit Burgen ab. Besonders eindrucksvoll war die Kulisse von Hirschhorn. Hier windet sich der Neckar fast 360 Grad um die Berghänge. Neckarsteinach liegt bereits in Hessen und wird von 3 Burgen überragt. Doch bald tauchte die Silhouette von Heidelberg auf. Bei schönstem Wetter legten wir am Steg des Heidelberger Ruderclubs an und begannen die Boote abzuriggern und zu putzen. Einige Teilnehmerinnen mussten sich bald verabschieden, da deren Zugverbindungen in den Norden und Osten der Republik gingen. Doch es waren noch genügend Ruderinnen da, um die Boote auf den Hänger zu verladen. Frank M. zeigte sich überrascht, wie ruhig dies möglich war. Die Verabschiedung fiel sehr herzlich aus, hatte man doch in den 4 Tagen neue Freundschaften geschlossen. Das Versprechen – wir sehen uns nächstes Jahr- klingt vielversprechend. Die Rückkehr zum RVE verlief unproblematisch. Vielen Dank an Frank M.

Gruppenbild Damenwanderfahrt2024

Am Montag nach der Damenwanderfahrt halfen uns wieder trotz Regen einige Neueinsteiger die Boote abzuladen und aufzuriggern. Merci an Alle.

Mit Umsicht und Disziplin hatten 15 Ruderinnen aus ganz Deutschland 4 tolle Tage, 155 Ruder-km und teilweise Neuwasser unter dem Kiel erlebt. Ein besonderer Dank an Elke, die diese Neckarwanderfahrt geplant und organisiert hat.

Bericht: Doris Eberspächer