Besichtigung Kraftwerk Altbach/Deizisau

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Am 7. Juli hat sich am frühen Nachmittag eine bunt gemischte Gruppe RVE’ler beim Infocenter des Heizkraftwerkes in Altbach getroffen. 20 Interessierte von B-Junioren, über Vereinsneulinge, Teile des Vorstands bis hin zu den Urgesteinen des Vereins wollten sich genauer ansehen, was hinter den hohen Mauern kurz vor der Schleuse Deizisau genau vor sich geht.
Frau Petrasch von der EnBW begrüßte die Gruppe. Im Infocenter erfuhren wir die Bedeutung der unterschiedlichen Kraftwerkstypen im internationalen Zusammenspiel der Energieversorgung. Ein besonderer Schwerpunkt war die Erklärung, welche Aufgabe die konventionellen Kraftwerke zusammen mit den erneuerbaren Energieformen im Rahmen der Energiewende haben.

An einem großen Modell sahen wir anschaulich, wo der alte Neckar entlangfließt und wo 1899 von Heinrich Mayer am eigens für diese Zwecke gebauten Neckarkanal ein Wasserkraftwerk errichtete. Das jetzige Heizkraftwerk 1 ging 1985 ans Netz, Heizkraftwerk 2 folgte Ende der Neunziger Jahre. Einige unserer Ruderkameraden können sich noch gut an die Zeit erinnern, als in Höhe des Motoryachtclubs ein Wehr die Durchfahrt erschwerte und konnten beeindruckend schildern, wie sie die Durchfahrt meistern mussten. Im großen Konferenzraum wurden wir mit Erfrischungen versorgt und bekamen anhand technischer Grafiken die Funktionsweise der unterschiedlichen Kraftwerkselemente erklärt.
Mit Helmen und Ohrhörern ausgestattet verließen wir die gut klimatisierten Räumlichkeiten. Vor einem ausgemusterten Turbinenläufer gab es zuerst einmal ein Gruppenfoto.

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Unglaublich, dass sich ein solches Monstrum tatsächlich 3000-mal in der Minute dreht, um 50 Hertz Wechselstrom zu erzeugen.

Im Hybridkühlturm konnten wir der Sommerhitze wieder etwas entfliehen. Toll zu sehen, wie mit 16 riesigen Ventilatoren das eingerieselte Wasser abgekühlt und mit weiteren 16 Ventilatoren der Wasserdampf „unsichtbar“ gemacht wird.
Als Ruderer freuen wir uns natürlich sehr, dass die meiste Steinkohle nach Altbach mit Güterzügen gebracht werden und nur etwa ein Mal wöchentlich ein Frachter am Entladekran anlegt. An der Waggonentladestation vorbei führte uns der Weg zu einem der etwa 250 m hohen Schornsteine und dem großen Gebäude der Rauchgasreinigung.

Im Kesselhaus konnten wir die fünf Kohlemühlen sehen, in denen die harte Steinkohle zu feinstem Kohlestaub zermahlen wird, bevor sie zur Verbrennung in den Hauptkessel geblasen wird.

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Mit einem großen Lastenaufzug ging es hoch auf 70,3 m und nach einer kurzen Treppe standen wir auf dem Dach des Kesselhauses mit beeindruckendem Panoramablick über unser Ruderrevier.

Nach einem Besuch des hochtechnischen Leitstands und einem Blick auf den Trafohof endete nach fast 3 Stunden unsere Besichtigung des Heizkraftwerks Altbach/Deizisau. Unser Blick vom Ruderboot aus hoch zu den Schornsteinen und hohen Gebäuden wird künftig ein anderer sein.

Bericht und Fotos: Annette Hummel